Weiterbildungsreihe „Strecke dich Brücke“

Nachhaltiges Bauen heißt dauerhaftes Bauen

Öffentliche Infrastruktur formt unsere Gesellschaft und begleitet unser aller Leben. Infrastruktur setzt die Rahmenbedingungen für die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft, für die Wohlfühl- und Lebensqualität der Bürger:innen und die Entwicklungschancen nachfolgender Generationen. Dabei muss der Begriff Infrastruktur weitergefasst werden, als es üblicherweise der Fall ist. Neben der Verkehrsinfrastruktur gehören auch die Wasserversorgung bzw. Abwasserentsorgung, die Energieversorgung oder die Anbindung an das Internet dazu. Zur kritischen Infrastruktur lassen sich aber auch Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten oder Altersheime zählen. Diese unvollständige Liste macht deutlich, dass unsere Infrastruktur vielfältig und unverzichtbar ist.

Es ist daher nicht überraschend, dass die Bereitstellung einer nachhaltigen Infrastruktur, die sich neben ihrer Vielfältigkeit, aber auch durch ihre Verfügbarkeit auszeichnen muss, eine der wichtigsten Aufgaben von Städten und Gemeinden ist. Der aktuelle Zustand der Infrastruktur ist besorgniserregend und erfordert ein schnelles Handeln, zumal Megatrends wie der Klimawandel oder die Ressourcenverknappung diese negativen Entwicklungen eher noch beschleunigen werden. Als Folge sind technologisch, ökologisch und ökonomisch aufwendige Sanierungen oder Instandsetzungen, in vielen Fällen sogar die Erstellung eines Ersatzbaus, unvermeidlich.

Allein die ökologischen Belastungen bei Sanierungen und Instandsetzungen können bis zum Dreifachen höher sein als die Umwelteinwirkungen, welche bei der Erstellung des Bauwerks aufgetreten sind. Entsprechendes gilt auch für die Kosten dieser Maßnahmen. Nachhaltig Bauen heißt also, diese ungeplanten Reparaturmaßnahmen zu vermeiden. Der KIT Innovation Hub hat in den letzten Jahren Verfahren, Technologien und Konzepte entwickelt, welche dazu beitragen, Infrastruktur-Bauwerke dauerhafter und damit nachhaltiger zu planen, zu bauen oder zu unterhalten. Diese Maßnahmen können unter dem Begriff „Prävention im Bauwesen“ zusammengefasst werden und sind entlang des ganzen Lebenszyklus eines Bauwerks einsetzbar, d.h. also auch für bereits ältere Bestandsbauwerke.

Ziel dieser Maßnahmen ist die Verlängerung der tatsächlichen Lebensdauer von Infrastruktur-Bauwerken, die oft bereits 20- 30 Jahre nach der Erstellung substantiell instandgesetzt werden müssen, auf die geplante instandsetzungsfreie Lebensdauer von 80-120 Jahren. Dadurch reduzieren sich die Ausfallzeiten der Infrastruktur, verursachen keine vermeidbaren Kosten und belasten die Umwelt deutlich weniger. Oder vereinfacht ausgedrückt, dauerhaftes Bauen bedeutet nachhaltiges Bauen!

In diesem speziell für Mitarbeiter öffentlicher Verwaltungen entwickelten Weiterbildungsprogramm wurden in den Modulen Ausbildungsinhalte zusammengestellt, welche die spezifischen Bedingungen in Städten und Gemeinden berücksichtigen. In dem zeitnahen Transfer des Wissens aus Forschung und Entwicklung in die Städte und Gemeinden sehen wir eine Kernaufgabe des KIT Innovation HUB und würden uns freuen, mit Ihnen gemeinsam zur Entwicklung einer nachhaltigen Infrastruktur beizutragen.

 

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Modul 1 (1 Tag): Infrastruktur – welche Schadensprozesse verkürzen die Lebensdauer der Bauwerke?

Die überwiegende Zahl der Bauschäden ist die Folge chemischer, physikalischer und biologischer Prozesse. Im Modul 1 werden die Teilnehmer in die Grundlagen der Baustoffkorrosion eingeführt und die wichtigsten Schadensmechanismen vorgestellt. Darüber hinaus werden auch Verfahren zur Schadensanalyse und praktische Hinweise zu deren Vermeidung gegeben.

 

Termine: 16.09.2024, 10.03.2025 & 15.09.2025, 9-17 Uhr

 

 

 

 

 

Modul 2 (2 Tage): Infrastruktur – in welchem Zustand befindet sich das Bauwerk?

Die Früherkennung von Schadensprozessen leistet einen wichtigen Beitrag beim Bau, dem Betrieb und der Instandsetzung

einer nachhaltigen Infrastruktur. Dafür stehen mittlerweile eine Vielzahl zerstörungsfreier bzw. -armer Untersuchungsmethoden zur Verfügung.

Im zweitägigen Modul 2 werden zunächst die chemischphysikalischen Grundlagen dieser Methoden vermittelt. Dazu gehören neben dem Messprinzip auch die Datenauswertung und die Interpretation der Ergebnisse. Im praktischen Teil haben die Teilnehmer ausgiebig Gelegenheit, diese Geräte und Verfahren persönlich kennenzulernen und praktisch anzuwenden.

 

Termine: 17.09. - 18.09.2024, 11.03. - 12.03.2025 & 16.09. - 17.09.2025, 9 -17 Uhr

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Modul 3 (1 Tag): Kommunale Infrastruktur – wie schütze ich ein Bauwerk?

Trotz regelmäßiger Inspektionen wird der kommunale Bauherr in der Praxis oft von Bauschäden überrascht, die lange vor dem geplanten Nutzungsende auftreten. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von einer falschen Werkstoffauswahl über Applikationsfehler bis zu unvermeidbaren Alterungsprozessen. Durch eine Zustandsanalyse lassen sich die Ursachen identifizieren und die Risiken bewerten. Je nach Bauwerkszustand lassen sich aber auch technische Maßnahmen auswählen, die den Schädigungsfortschritt stoppen, zumindest aber zeitlich deutlich verzögern.

Im Modul 3 werden bereits in der Praxis eingeführte Präventionsmaßnahmen vorgestellt, ihre Anwendung an ausgewählten Beispielen erläutert und ihre Wirksamkeit bzw. Dauerhaftigkeit bewertet. Dauerhaft bauen steht auch für nachhaltig Bauen. Deshalb werden ergänzend Verfahren zur Berechnung der Lebenszykluskosten und zur Bewertung der ökologischen Vorteile einer Präventionsmaßnahme vorgestellt.

Termine: Bewertung 19.09.2024, 13.03.2025 & 18.09.2025, 9-17 Uhr

Modul 4 (1 Tag): Kommunale Infrastruktur – Wie setzt man Bauwerke nachhaltig Instand?

Bauwerke sind objekt- und nutzungsspezifisch unterschiedlichen Umwelteinwirkungen ausgesetzt, welche die Lebensdauer maßgeblich beeinflussen. Bei der Auswahl angebotener lnstandsetzungsverfahren ist daher darauf zu achten, dass die ausgewählten Techniken tatsächlich den realen Umwelteinwirkungen standhalten.

Im eintägigen Modul 4 werden Instandsetzungskonzepte für typische Bauwerke der kommunalen Infrastruktur vorgestellt. Für diese werden u.a. Faktoren, welche die Gebrauchstauglichkeit und Lebensdauer einer Instandsetzungsmaßnahme bestimmen, Verfahren zur baubegleitenden Qualitätskontrolle und die ökologische Bewertung eingesetzter Werkstoffe, behandelt. Für die Gruppenarbeiten schlagen die Teilnehmer praktische Beispiele aus ihrer täglichen Arbeit vor, die dann gemeinsam bearbeitet werden.

Termine:werden 20.09.2024, 14.03.2025 & 19.09.2025, 9-17 Uhr

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Bitte melden Sie sich verbindlich unter folgendem Link an: Weiterbildungsreihe Strecke dich Brücke

Kursgebühren:
Modul 1, 3, 4: 199 € (MwSt.-frei) inkl. Verpflegung
Modul 2:         398 €  (MwSt-frei) inkl. Verpflegung

Veranstaltungsort: 
KIT Campus Nord
Gebäude 330
Raum 156
76344 Eggenstein-Leopoldshafen

Für Fragen wenden Sie sich gerne an Jessica Le: jessica le does-not-exist.kit edu,
Telefon: 0721-608-28163